Donnerstag, 13. Oktober 2016

Sekundarschulen in der Krise

DÜSSELDORF. Die vorläufigen Anmeldezahlen an Sekundarschulen sind in NRW in diesem Jahr vielerorts rückläufig. An 79 von 117 Schulen sind im Vergleich zum Gründungsjahr weniger Kinder angemeldet worden.
In Dinslaken fielen die Zahlen von 94 auf 51, in Duisburg-Süd von 100 auf 64. Andere Beispiele sind Dortmund (von 80 auf 68), Münster (von 83 auf 64) und Meinerzhagen (von 104 auf 80). Mehr Anmeldungen gibt es hingegen in Bochum-Ost, Hamm, Gelsenkirchen und Brilon. Die Landtagsabgeordnete Yvonne Gebauer (FDP) hat in einer kleinen Anfrage ihre Sorge um die seit 2012 bestehende Schulform geäußert. Ihrer Ansicht nach unterschreiten fast zehn Prozent der Sekundarschulen die Mindestgröße (65 Anmeldungen) und seien in ihrer Existenz bedroht. Weitere zehn Prozent kämen der Mindestgröße nahe. Ihr Vorwurf: "Es handelt sich um einen rot-grünen Irrglauben, dass die Mehrheit der Eltern das Konzept des längeren gemeinsamen Lernens überzeugt." In der Sekundarschule lernen Kinder in den Klassen 5 und 6 gemeinsam. Sie führt zu den Abschlüssen der Sekundarstufe 1. Eine Oberstufe gibt es nicht. Im Schulministerium ist man überzeugt, dass Eltern das Konzept wollen. Vielleicht sei mancherorts die Nachfrage nach Gesamtschulen, die ähnlich konzipiert seien, größer, so ein Sprecher. Gegebenenfalls müssten Sekundar- in Gesamtschulen umgewidmet werden. "Die Sekundarschule braucht Zeit, um sich zu etablieren. Vor fünf Jahren gab es keine, jetzt über 100."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen