Dienstag, 22. Oktober 2013

Leserbrief zur OECD-Studie bei Erwachsenen

Wieder eine der inflationären, nur bedingt aussagekräftigen OECD-Studien. Rund 5000 Einwohner in Deutschland wurden eine bis anderthalb Stunden getestet - na und?
Die OECD und andere propagieren die Einheitsschule, die uferlose Erhöhung der Abiturientenquote mit weiterem Niveauverlust, qualifizieren die gute berufliche Bildung ab. Die Menschen sind unterschiedlich, auch unterschiedlich begabt und leistungsbereit. Weil nicht alle das gleiche Ziel erreichen, ist unser Bildungssystem angeblich ungerecht.

Fakt ist: Wir haben ein durchlässiges und breit gefächertes (Aus-)Bildungswesen, aber ganz ohne Leistungswillen und Anstrengung geht es nicht. Die OECD vergleicht einmal mehr Äpfel mit Birnen, Länder mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen. Japan, Südkorea, Länder mit Drillsystemen in Schule und auf dem Arbeitsmarkt - wollen wir das? Finnland, ein Land fast ohne Migranten (gleichwohl mit hoher Arbeitslosigkeit). Und vor allem, auch wenn es politisch nicht korrekt ist: Wer dank eines weltweit einmaligen Sozialsystems alles vom Staat ohne Gegenleistung bekommt (Wohnung, elektrische Geräte, Bargeld, Krankenversicherung, Grundsicherung), für den ist die Einsicht nicht zwingend, sich für Bildung, den eigenen Lebensunterhalt anstrengen zu sollen. "Das Geld kommt doch vom Amt", ein geflügelter Satz - und viele, die arbeiten, haben nicht mehr!
Aber darüber haben auch die sogenannten Bildungsforscher und Forscherinnen der OECD noch nicht nachgedacht!
Dr. iur. Gabriele Wurze

Quelle: Kölnische Rundschau vom 22.10.2013

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