Freitag, 29. Juni 2012

Leserbrief: Früher war es schwieriger

Ein Leser der Kölner Rundschau macht sich Gedanken über den Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Zahl der Abiturienten.
In der Ausgabe vom 23. Juni steht, dass das Bildungsniveau in Deutschland steigt, weil es immer mehr Abiturienten gibt. Das ist so nicht richtig. Zwar nimmt die Anzahl höherwertiger Abschlüsse zu: jedoch nicht weil das Bildungsniveau steigt, sondern vielmehr weil es fällt. Oder glauben ernsthaft einige, dass die Schüler früher weniger intelligent waren als die heutigen?
Dank unserer Schulpolitik wird es ja immer schwieriger, einen höheren Abschluss nicht zu schaffen. Zu nennen sind Hürden für Lehrer, die eine schlechtere Note als vier geben wollen; Schulen, die mit dem Ministerium in Konflikt geraten, weil die Sitzenbleiberquote zu hoch ist; Vorgaben bei den Notenkonstellationen und so weiter. Wenn man sich die Schulbücher von vor 20 Jahren anguckt, erkennt man schnell, dass das Anforderungsniveau viel höher war als heute. Viele ältere Lehrer stimmen der Aussage zu, dass die heutigen Schüler diese Aufgaben gar nicht mehr lösen können. Viele größere Betriebe sind aufgrund der schlechten Ausbildung der Schüler dazu übergegangen, ihre Auszubildenden selbst mit Inhalten zu unterrichten, die sie eigentlich in der Schule hätten lernen müssen.
Das macht doch deutlich, dass zwar die höherwertigen Abschlüsse in Deutschland zunehmen, jedoch nur, weil das Anforderungsniveau gesunken ist und damit letztendlich auch das Bildungsniveau. Armes Deutschland!
Markus Schmitt

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