Mittwoch, 1. Februar 2012

Der Wirtschaft fehlen 75.000 Azubis

Die Bundesagentur für Arbeit und auch das Bundesinstitut für Berufsbildung hatten in ihrer im Dezember vorgelegten Jahresbilanz die Zahl der unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze nur mit knapp 30.000 beziffert. Allerdings wird nicht jede angebotene Lehrstelle auch den Arbeitsagenturen gemeldet. Nun zeigt sich, die Situation ist angespannter als gedacht.
Wansleben macht für die Situation die sinkenden Schulabgängerzahlen, aber auch die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber verantwortlich. Etwa 300.000 bis 350.000 junge Leute befinden sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Förderprogrammen, die ihnen beim Übergang von der Schule zur Ausbildung helfen sollen.
Die Wirtschaft fordert längst, "mehr Jugendliche ohne Umweg über eine Vorbereitungsschleife direkt in Ausbildung zu bringen", berichtet Wansleben. Fakt ist: Jeder fünfte Schulabgänger ist laut Pisa-Studie nicht ausbildungsreif. "Immer mehr Betriebe sind aus der Not heraus bereit, selbst Nachhilfe zu geben oder Partnerschaften mit Schulen einzugehen", sagte Wansleben.
Für Förderprogramme zwischen Schule und Ausbildung gibt die öffentliche Hand nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums inzwischen jährlich etwa 3,5 Mrd. Euro aus. Die Bundesregierung arbeite daran, dieses Übergangssystem zielgenauer zu gestalten, sagte Arbeits-Staatssekretär Gerd Hoofe. Der DIHK konstatierte zudem: Es bleibe schwierig, Betriebe, die vergeblich Lehrstellen angeboten hätten, für ein neues Ausbildungsangebot zu gewinnen. Erstmals will der DIHK in diesem Jahr eine zentrale, überregionale Lehrstellenbörse einrichten, in der freie Lehrstellen erfasst und an junge Leute vermittelt werden.

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